Wie erwähnt, als Gewohnheitstier, kehre ich auch sonntags immer wieder an die selben Orte zurück. Diesmal mache ich mich auf den Weg Richtung Süden.
Dazu kommt, dass ich aus meinen Wiener Zeiten ein bisschen geschädigt bin, was die Sonntage anbelangt, wo an diesem Tag der Woche die ganze Stadt auszusterben oder ans Land auszuwandern scheint. Umso mehr reizt mich die Lebendigkeit des Gare du Midi, mit ihrem Markt, mit ihren Salons de Thé und das alles von mir nicht einmal 10 Minuten zu Fuss entfernt.
Überhaupt gehören Märkte und Sonntage in den Köpfen der Menschen hier zusammen, genauso wie in Paris. Und ich muss sagen, ich bin überhaupt von jedem Geschäft, das sonntags offen hat, ein bisschen fasziniert: meine Buchhandlung unterhalb, überhaupt im selben Haus wie ich also, ist ebenso einladend -, die nach all den Lebensmitteleinkäufen, ebenso ein zusätzliches Futter für den Geist und die Seele liefert. Die Seele, die spätestens Sonntag Abends zur Einsamkeit und der verschobenen Montagsdepression verdammt ist. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben.