06 October 2011

avec papiers

Eine gute Integration läuft über die Ämter. Nein, ich meine nicht die ganzen fehlbesetzten Staatssekretariate dafür, ich meine schlicht die Behördenwege, die mit Geduld und in Demut zurückgelegt werden müssen, bevor man in einem Land richtig ankommt.

Ich lege das natürlich der Einheimischen des Landes auch sehr ans Herz. So ist es nicht.

In Brüssel, merke ich, ist der Weg zu einem Aufenthaltstitel ein bisschen bodenständiger und weniger kompliziert organisiert. (Ich vergleiche mit Wien, wie üblich.) Man begibt sich dafür übrigens nicht in ein nur für ausländische MitbürgerInnen vorgesehenes Gebäude, sondern dorthin wo Einheimische ebenfalls sind, um ihre Reisepässe renovieren zu lassen oder Führerscheine auszustellen. Das Ganze ist also wie eine Mischung aus Magistrat und die MAs, und der Weg zu einem Meldezettel läuft auch erst über den Aufenthaltstitel... Die Trennung ist eher zwischen Commune und Region hierzulande - in meinem Fall heisst beides Bruxelles.

02 October 2011

atomium

Es ist angeblich das Wahrzeichen Brüssels - angeblich, denn wenn man es nicht sucht und nicht mit Zeit und Mühe aufsucht, kann man das Zeichen auch schnell übersehen. Es sei allerdings erwähnt, dass Zeit und Mühe hier sehr relativ wären. In 20 Minuten zurückgelegte 12 U-Bahn-Stationen und  5 Minuten zu Fuss von der Innenstadt entfernt hat man den "EiffelTurm" von Brüssel vor sich. Zugegeben, die Ähnlichkeit beschränkt sich auf die Art und Weise der nächtlichen Beleuchtung. Allerdings, auch Atomium wurde im Rahmen einer Weltausstellung gebaut - allerdings ca. 70 Jahre später als La Tour,  im Jahre '58. Und nicht temporär, sondern gekommen um zu bleiben.

Ich meide touristische Hotspots mal eine Weile, wenn ich weiss, ich werde in einer Stadt eine längere Zeit als eine Woche verbringen (so war ich noch nicht im Louvre, aber auch lange weder in Stephansdom noch in Schönbrunn).

Diesen Sonntag war es dann aber soweit. Unsere AK feierte sein 20jähriges Bestehen in Brüssel und zu diesem Anlass sollte der gastronomische Teil der Feierlichkeiten nirgendswo geringer als in einer dieser berühmten Kugeln stattfinden. Es war sehr schön. Es hat mich sehr gefreut.

01 October 2011

nuit blanche

Es ist nicht zu unterschätzen: ich bin extra deswegen schon am Samstag Nachmittag aus Wien eingereist (und nicht wie normalerweise üblich erst am Montag Morgen).

Ich hatte von nuit blanche schon vorher gehört, aber im Pariser Zusammenhang, und siehe da, sowie vieles Andere sonst, gibt es auch davon eine brüsseler Variante. Einen brüsseler Ableger. (Und die lange Nacht der Museen in Wien ist eine andere aber eben ein bisschen eine "deutschere" Variante von dem Ganzen, zumal es eine "falsche" Nacht ist - bis 1 Uhr früh oder so. Hallo!)

Ich war dann - am Abend in Brüssel ankommend - sehr müde, so sehr, dass ich ohne Shoghers Anruf schwer zu bewegen gewesen wäre, aber es hat sich ausgezahlt.

Die Veranstaltungen waren nicht überall in der Stadt, sowie ich es mir dachte, sondern nur in meiner Nähe! : ) Also Börse, Pl. St. Catherine, etc. aber dafür wirklich in and out, überall! Das Photo oben ist aufgenommen von einer Einlage in der Vitrine von einem Geschäft, an dem ich immer vorbeigehe. Ansonsten waren Installationen fast überall, die schönste im Hof von De Markten. Und, ein Zugang zur Terasse von Beursschouwburg war der Bonus. Der Ausblick war stunning!

18 September 2011

froidchapelle

Ja, so heisst die Ortschaft, wo ich mein Wochenende verbracht habe. Mit Betonung auf "ver".

In Brüssel war gerade nichts los, also nur Journées du Patrimoine das ganze Wochenende, Saint-Jazz-ten-Noode Freitag Abend und Samstag den ganzen Tag, und der strikt autofreie Sonntag. Alles uninteressant, ich wollte unbedingt die eineinhalbstündige Autofahrt auf mich nehmen, um in einer Hütte mit 15 knapp 30jährigen die Nacht eingesperrt zu verbringen (wo nichts unvorhersehbar war, und über Nacht sich keine Überraschungen ergaben, zumindest keine, wo ich dabei war, aber auch sonst nichts, tote Hose diese Generation), um am nächsten Tag nach einer Überlänge an Frühstück mit nutella aber ohne eine einzige exotische Ingredienz mich um 3 Uhr auf den Weg Richtung Stadt zu machen um nach 4,5 Std. tatsächlich dort anzukommen. Auf einen Weg, der mich ins Dorfzentrale führte, um dort herauszufinden, es fahren sonntags keine Büsse zum nächsten Bahnhof, also autostoppen! Bei einem Sonntagsausflugspärchen aus Chimay (ja, wo das gute Bier herkommt, und gut, dass es herkommt und nicht dass wir jedes Mal hinfahren müssen) durfte ich bis nach Gare de Mariembourg mitfahren, dort in der tristesten Sonntagsnachmittagsatmposphere ein einhalb Stunden auf meinen Zug nach Charleroi Sud warten. Und so weiter und so fort.

Alles urban Wohlige hinter mir gelassen, und mir die deutlichsten und lautesten Schafe angehört, die Kühe mit modischen Mustern angeschaut... Und überlebt. Nächstes Mal überlege ich es mir zwei Mal, wenn ich Einladungen zu Geburtstagsfesten annehme, vor allem zu selbstgebastelten. Nein, ich bin definitiv zu alt dafür. Um ehrlich zu sein, ich war nie so jung in meinem Leben. Danke, ohne mich!

16 September 2011

newsletters

Heute ist Freitag... Und die Newsletter, die Weekly-RoundUps, die Newsflash landen eins nach dem Anderen in meiner Mailbox. Für manche davon verfasse ich sogar selber Beiträge.

Es ist eine Wahrheit: man existiert nicht in Brüssel, wenn man nicht wöchentlich berichtet, was man in der Woche alles geschafft hat, was sich denn alles so geändert hat in der Welt, und in welcher Form man dazu beigetragen hat.  

Man darf ihre Funktion nicht unterschätzen - Hauptsache ist, eine ruhige Minute für die Lektüre zu finden.

12 September 2011

eu-leaks

Das gehört zum Ritual. Es gibt kein Dokument, auf das man nicht heiss wartet, das dann vor seiner Zeit und durch eine informelle Quelle publik gemacht wird - also nicht wirklich publik, sondern unter der Hand verbreitet. Wie gesagt, ich glaube, das gehört inzwischen zu den Usancen hier in den EU-Kreisen, ça fait parti de bureaucratie même, non?

So fange ich meine Woche mit der Lektüre eines Briefs, unterzeichnet (ja vielleicht sogar verfasst) vonseiten zweier Finanzminister, gar der wichtigsten in der EU, Schäuble und Baroin (ja, so heisst der Nachfolger von Madame Lagarde) gerichtet an die Europäische Kommission über die Einführung einer europäischen Finanztransaktionssteuer. Kaum hatte sich die Nachricht über Reuters verbreitet, dass es diesen Brief gibt, dauerte es keine Stunde, dass der Brief in meiner Mailbox gelandet ist, sehe ich - am Freitag Abend (der Grund, wieso ich ihn erst jetzt lese). Da beziehen sich die beiden auf den legislative proposal von der Kommission, das in the pipeline steckt und zeigen den Weg, präsentieren ihre Vorstellung der Dinge. Und ich muss Ihnen gar nicht sagen, dass wir von dem (ok, einer Vorversion dessen) auch schon einen Vorabdruck in der Hand haben, oder?

10 September 2011

walvis

...und diese Freske ist der Mehrwert auf dem Weg zu walvis.
Von Belga hatte ich schon berichtet, es ist der Klassiker. Aber es ist nicht einzigartig, denn ähnlich wie Belga gibt es einige Bars, Lokale, verstreut in ganz Bruxelles, die zum grössten Teil zum selben Typen gehören. Ja, jede Stadt hat so einen Gastronomen (in Paris der Typ von Le Petit Fer à Cheval, dem gleichzeitig u.a. La Belle Hortense gegenüber auf Rue Vieille du Temple, aber auch Les Philosophes weiter oben auf der Strasse gehören - detto in Wien die berühmte Schleifmühlgasse gehört zur Hälfte dem einen Typen).

Dazu zählen Maison du Peuple am schönsten Platz von Brüssel, aber auch walvis am Kanal am Ende der beiden schönen Strassen Rue des Flandres und Antoine Dansaert. Es ist ca. der selbe Stil vom Interieur her: lässig, aber nicht zu leicht, bobo aber auch eine Spur old-school.

Da ich meinen samstäglichen Ausflug normalerweise am Place St. Catherine am Nordzee beende, kostete es mir heute extra Mühe und Entschlossenheit, dahin zu gehen, aber es lohnte sich. Mit der Sonne auf der belebten Terasse, eingefangen von einer Bekanntin und ihrem Bekannten, führte ein Bier zum Anderen (meistens Vedett Extra Blanche mit einer Scheibe Zitrone), ein Gesprächsstoff zum Nächsten.

Und wir sind bei weitem nicht durch mit der "Kette". Bleiben Sie gespannt!

07 September 2011

abbreviations

I am writing a SG report on FTT and on further projects we have as EFFR. This should be a report a little less elaborate than the one we have written for AGA, btw overlapping with the AGM of Finance Watch in June, but still... There has been some remarkable developments over the second half of August both in the EU and on the part of IMF. At least FAT is getting less and less credit - to achieve that had become part of the mission on the way. Further we have now MiFID to deal with, not to name the CRD IV and CRAs. We have some MEPs on our side, but real intelligence is to find in the DGs, to lobby the right, to place the amendments on the right time in the right place.

Strengthened through new members like eg4health and ACV-CSC next to AK, ÖGB, DGB, ETUC, EPSU, FEPS, PES, FGTB-ABVV, CNCD, etc we will launch into the new trimester with full energy. For now, I am just missing one bit: where GMB comes from, and what it stands for. The rest will flow...

ps: To all this pleasure please add the game of "verlan" our friends from La France enjoy playing: Guess what UE, FMI, ONU and OTAN stand for! Yes, and TTF. If having a hard time, just read them the other way around!

01 September 2011

sel de céleri

Ja, was soll denn das, könnte man meinen. Wenn man zum ersten Mal davon hört, oder es zum ersten Mal sieht. Weniger, wenn man's zum ersten Mal schmeckt - denn der Geschmack ist kein unbekannter - den von Sellerie eben. Und von Salz. Man muss den subtilen Geschmack von diesem nicht ganz subtilen Gemüse eben mögen klarerweise, aber wenn man mal daran gewöhnt ist - z.B. die Käsestücke von Belga (die man zum köstlich erfrischenden Weissbier dazubestellen muss) in dieses Salzgemisch hineinzutunken, dann wird man sogar fast süchtig.

Ok, ich übertreibe ein bisschen... Auf jeden Fall habe ich diese Mischung (sowie den Kräutersalz eher im deutschprachigen Raum) hier in Brüssel kennen- und liebengelernt. Kann man warscheinlich auch in die Suppen und diverse Gerichte geben, wenn man mal keine frischen Selleriewurzeln finden soll.

28 August 2011

marché clémenceau

Gare du Midi ist eine Welt für sich und eine der grössten Märkte, die ich kenne. Dass es einen Markt um ein Vielfaches grösser als diese geben könnte, hätte ich mir nicht gedacht, ist aber der Fall...

Zum ersten Mal machten mich Movses und Schogher, immer gut für Tipps für das Gute und Günstige zu haben, irgendwann im Mai auf diesen Markt aufmerksam aber bei mir dauert es lange, die Routine zu brechen, und tatsächlich einen Sonntag  für eine Neuentdeckung zu "opfern".

Heute war es dann so weit... Eine Station weiter von Gare du Midi, aber wir legten die ganze Strecke durch die hinteren Gassen von Midi und irgendwann Anderlecht zu Fuss zurück, öffnete sich durch diesen Markt nochmals eine ganz neue Welt vor uns. Ehemaliger (und zum Teil auch aktueller) Schlachthof - deshalb auch Abattoirs d'Anderlecht genannt - ist auch architektonisch sehr beeindruckend. Die Preise viel günstiger, gibt es hier noch sehr viel zu entdecken, aber mir fehlte mein gewöhnlicher sonntäglicher Markt dennoch sehr.

Nachtrag:
If you’re in Brussels during the week-end, take the subway to Gare de l’Ouest and try the Slaughterhouse’s Market in Anderlecht. Don’t be freaked out by the name, the actual slaughterhouse has moved long ago. Now it’s just a huge and colorful market. - steht es in einem meiner LieblingsBlogs the passionate cook.

27 August 2011

cinematek

Bis jetzt war ich in Bruxelles zwar nicht so oft im Kino - wirklich ca. einmal monatlich - dennoch in diversen Kinosälen, wie in von einer Sperre bedrohtem Arenberg (u.a. Biutiful, oder aber auch Mardi après Noël mit Francis), in zu zentral und umso überraschend kleinem Actor's Studio auf Rue des Bouchers (Pourquoi tu pleures? mit Julie), in Flagey (Kontakthof mit Suna). Weiters muss ich gestehen, zwei Mal (und zufällig beide Male für Woody Allen, und ich glaube einmal für Brüno, wieder mit Suna und Klaus) in einen Cineplexxx(!?) gegangen zu sein - in den bei mir in der Nähe, UGC De Brouckere.

Wie auch immer, Cinematek, quasi das Filmmuseum von Brüssel, war lange auf meiner Liste und obwohl so nah, hatte ich es lange nicht hingeschafft. Mit einer aussergewöhnlichen programmation kann man in diesem Kino jeden Tag fündig werden und das zu einem Spottpreis von € 3,--! Die Premiere habe ich mir, auf Patricks Empfehlung, mit Brazil gegeben. Un film extraordinaire aus den 80ern, den ich allen empfehlen kann...

25 August 2011

ethiopia

Während es gerade Hungernot herrscht in Äthiopien, ist es vielleicht bisschen absurd die äthiopische Küche hier zu preisen, aber:

Auch dieses Lokal fiel mir schon bei meinem ersten Mal in Brüssel auf und beeindruckte. Es ist weniger die Küche, sondern die Art und Weise in der man isst (gemeinsam und ohne Besteck), in der man das Essen geniesst... Es bat auch für uns (Movses, Schogher, ihren Gast und mich) heute eine tolle Gelegenheit,  uns über unseren jetzt fast vergangenen Sommer in gemütlichster Atmosphäre auszutauschen.

Meine erste Wahrnehmung bezüglich Äthiopien war in London, wie ich damals plötzlich das Auto stoppen liess, da ich dachte, an den Aussenwänden dieses einen Lokals armenische Buchstaben gesehen zu haben - um kurz drauf zu merken, nein, ich kann sie doch nicht entschlüsseln. Die waren äthiopisch. Die Ähnlichkeit ist allerdings so auffällig, dass es eine Verbindung in der geschichtlichen Entwicklung des beiden Alphabets geben muss, dachte ich mir, und behielt Recht: Mesrob Maschtots, der die armenische Schrift Anfang des 5. Jahrhunderts entwickelte, wollte weder von den Griechen noch von den Persern was abschauen und suchte stattdessen bei einer Bevölkerung geographisch etwas weiter dennoch religiös auf der selben Schiene (Äthiopier haben Christentum ebenfalls wie die Armenier als eine der ersten "Nationen" als offizielle Religion übernommen gehabt - wir reden von den Anfängen des 4. Jahrhunderts) um Rat und wurde, wie wir heute wissen, fündig. Heute lebt in Äthiopien eine nicht zu unterschätzende Anzahl an  ArmenierInnen (dessen Grund allerdings in der neueren Geschichte liegt und nur mittelbar in den Anfängen der christlichen Zeit) und, obwohl mich Afrika als Kontinent nicht unbedingt reizt, zieht es mich zu diesem einen Land schon sehr.

Mich mit der köstlichen Küche vertraut zu machen, um zu sehen, es handelt sich dabei um keine Herausforderung, ist einmal ein guter erster Schritt, denke ich. Sonst weiss ich über diesen Fleck der Erde relativ wenig.

Hier, in Kokob, kann man nach dem Essen auch die tolle Kaffeezeremonie geniessen.
Ein weiteres äthiopisches Lokal, das sich nur auf Kaffee spezialisiert, befindet sich auf Rue Haute und ist ebenso einladend. Eine Zeremonie soll es hier allerdings nur an bestimmten Wochentagen geben.

24 August 2011

rue du midi

Rue du Midi war mir schon bei meinem ersten Brüssel-Aufenthalt aufgefallen. Egal wo ich hinwollte, im Zentrum der Stadt, landete ich auf dieser Strasse. Ich erkannte sie an der Buchhandlung mit den tollen Bildbändern in der Vitrine (Bibliopolis - von dem es mehrere gibt übrigens) und Zufälle wollten es dass ich direkt oberhalb von einem ähnlichen Buchgeschäft  auf dieser Strasse meine Wohnung fand. 

Rue du Midi fängt bei der Börse an und geht bis zu Place Rouppe, wo sie dann zu Avenue de Stalingrad wird und uns bis Gare du Midi und seiner Umgebung führt. Auf der anderen Seite der Börse wird sie Rue Neuve und zu einer Einkaufsstrasse wie eine Mischung aus Mariahilfer und Kärntner - diese wiederum führt bis zu Rogier, benannt auch Manhattan von Bruxelles mit seinen paar Hochhäusern, u.a. mit dem EGB- und IGB-Gebäude. Also, wenn Sie so wollen, verbindet Rue du Midi im weiteren Sinne New York mit Marokko, ja!

Im engeren Sinne befindet sich hier alles was das Herz begehrt. Zum Essen eine grosse Auswahl (vom in Brüssel gar nicht so präsenten Türken über die nach dem Ausgehen ziemlich beliebteste Frittenbude bei der Börse bis zum Thailänder Le Lotus Bleu - im Bild -, wo ich gerade eine schöne Portion dim sum bezog), zum Anziehen über Vintage bis zu Le Petits Riens aber auch wassalon, fromagerie, Zubehör für gleichgeschlechtliche Liebe, und, und, und...

Ja, eine Seitenstrasse öffnet sich zum Schwulenviertel, eine andere über Manneken Pis zum Grand Place, eine andere wiederum zu Marolles...

My point being: Alle Wege führen nach Süden und der Süden wiederum macht so viele neue Welten auf. Es ist herrlich!

18 August 2011

moules frites

Ursprünglich hat es geheissen, die Muscheln gibt es nur in den Monaten mit "r" drinnen. Wie ich mich allerdings mal im März danach erkundigte, wieso es auf der Karte keine Muscheln mehr gäbe, informierte mich mein Kellner von houtsiplou, die Muscheln gäbe es in den Monaten mit der Endung "-bre".

Nichtsdestotrotz kurz vor meinem Urlaub in die Türkei, juste au debut de mois d'août also, sah ich die Spezialankündigung auf mehreren Tafeln in der Stadt, so auch bei mir um die Ecke.

Da ich ein Tag zuvor meine Freundin und ihre Begleitung nicht überreden konnte - da bei ihnen die Muschelsättigung schon auf höchstem Grade eingetreten war - beschloss ich, mir das Fest am nächsten Tag alleine zu gönnen, und was für eins!!

Im Gegensatz zu anderen Lokalen bietet houtsiplou nur zwei Sorten, eins mit Weisswein und eins mit Knoblauch und crème - ich traf meine Wahl in Richtung Letzterem und lag nicht daneben. Ich kann sagen, die besten Muscheln der Stadt!

Die zweitbesten sind da, wo die erstbesten Frites sind, immer noch ein Geheimtipp von mir, den ich vielleicht doch bald verrate, wenn ich das Lokal wieder besuche, falls ich zu den moules mir auch mal chicon statt frites als Beilage wünsche, und gut sind auch, wenn man sie zu Hause machen kann, sowie die köstlichen von Suna vom letzten Herbst... Sollte ich auch mal wagen?

04 August 2011

carbonade flamande

Auf Deutsch klingt Karbonade nicht gerade appetiterregend, aber wenn die Belgier davon sprechen - und das tun sie nicht selten - meinen sie hauptsächlich  etwas zwischen Gulasch und das Geschnetzelte. Was unbedingt hineingehört, ist allerdings Bier. Und am besten schmeckt es natürlich mit den frites.

Das Exemplar, das ich heute mit Betil, meiner Schulfreundin aus Istanbul, kostete, wurde mir in l'arriere pays serviert - auf der schönen Rue des Minimes, wenn man bei Marcolini und chez Richard am Place du Grand Sablon reingeht. Auf dieser Strasse befindet sich im Übrigen das Jüdische Museum, wo ich während eines meiner früheren Aufenthalte eine Robert Capa-Ausstellung besuchte.

Im wunderschönen Gastgarten auf einem winzigen Platz bei gerade richtigem Wetter - weder kalt noch heiss, haben wir mal einiges an update nachgeholt und uns weiter eine Nachspeise aus dem besagten Laden gegönnt. Und einen expresso gegenüber.

03 August 2011

matongé

Also, die Maghreb-Länder sind ja in meinem Bezirk gut genug vertreten, vor allem Marokko, aber Afrika im echteren Sinne sucht man in Ixelles, sehr intensiv agglomeriert in den ersten Strassen nach der Innenstadtgrenze.

Suna und ich, noch bevor sie "sich unters Kind und Kegel mischte" (muss Frühjahr/Sommer 2009 sein) :), haben uns einmal eine verrückte night-out hier gegeben, wo wir unter anderem mit Automaten-Pistazien hofiert worden sind.

Heute, auf der Suche nach einem interessanteren Mittagessen als sonst, entschloss ich, mich noch vor Place St. Bonifa in den Gassen zu verlaufen und dieses gelang mir sogar wortwörtlich.

In dieser Gegend, ein bisschen wie aus einer anderen Welt, kann man sich nicht nur musikalisch oder kulinarisch in Afrika versetzen lassen, auch modisch bzw. was die Frisur anbelangt, ist man gut versorgt, wenn's mal wirklich bisschen anders sein soll. Ich werde meine Herbstgarderobe mal mit diesen schönen afrikanischen Mustern auffrischen, und wer weiss, vielleicht traue ich mich mal auch in die Hände einer Friseuse...





01 August 2011

st. boniface

Place St. Boniface ist in Ixelles sehr prominent. Am Anfang hauptsächlich, weil das vielempfohlene Lokal - nicht ganz zu Unrecht - da liegt. Auch Café Belgo/Belge ist hier, obwohl - wieder nicht ganz zu Unrecht - weniger empfohlen. Trotzdem kam ich auf diesen Platz, genauso wie nicht auf Mont des Arts - nicht gleich bei meinem ersten Brüssel-Aufenthalt drauf. Sondern viel später, bei der Wohnungssuche im Oktober 2010.
Dann wundert man sich natürlich, wie man so einen Platz mit der den Platz dominierenden gleichnamigen Kirche übersehen haben kann, aber es ist wie es ist, und ich nehme an, es gibt weiteres Prominente, von dem ich noch nicht einmal weiss.

Es ist vor allem nach der Arbeit sehr entspannend. Sowie heute mit Christoph.
Aber immer wieder auch mit einer Freundin oder Kollegin.

31 July 2011

gent

Wir reden hier hauptsächlich von Brüssel, aber Gent ist ja wirklich nicht weit und, sowie heute, wundere ich mich, wieso ich überhaupt nicht jedes Wochenende dort bin. Wir wissen den Grund und schweigen. Gestern bei der Kanaltour (nein, wirklich nicht so touristisch!) erzählte unser charmanter Führer u.a., dass Gent mal nach Paris die zweitgrösste Stadt in ganz Europa war. Ich glaube, das war irgendwann im 16. Jahrhundert. Dennoch...
                                                                        
Ich war schon bei meinem allerersten Besuch in dieser Stadt (November 2008) sehr beeindruckt und heute nicht weniger, obgleich ich die beiden Erfahrungen nicht wirklich vergleichen möchte. Alleine mit einem Rucksack im Herbst ist etwas Anderes als mit dem Ex-Freund (und seinem Rucksack) an einem sommerlichen Sonntag. Aber nicht schlimmer, oder so...

Vielleicht weil das erste Mal so beeindruckend war, wollte ich unbedingt in mein Viertel damals mit dem DesignMuseum und dem gegenüberliegenden Brooderie - mein LieblingsB&B (gleichzeitig eine wahnsinnig gute Konditorei mit einer herrlichen Lage mit der einen Seite auf die belebte kleine (ich glaube sogar, fast wie ganze Innenstadt autofreie) Strasse, mit der anderen Seite aufs Wasser). Neu war für mich das Blumengeschäft nebenbei, das sein hauseigenes Eis (bloemenijs!!) produzierte. Mein zweites LavendelEisErlebnis in fast einer Woche (das erste letztes Wochenenede am Touloner Hafen in Südfrankreich - der entsprechende Link folgt, wenn ich endlich dazukomme, meine französischen Erlebnisse zu rekapitulieren) und dazu suchte ich mir die englische Rose aus. Einfach göttlich!

Was wiederum neu war, war die Kanaltour. Ich hatte sie mir in Brugge gegeben gehabt, aber nicht in Gent. Und so sahen wir Gegende, die wir zu Fuss nicht erkunden könnten, zumindest nicht in einem Tag. Am Wasser gelegene Schätze aller Art.

Was mich aus dem Bann warf, war allerdings das (angeblich intellektuelste - so die Reiseführerin zumindest, der wie schwarz lauschten) Gemälde The Adoration of the Mystic Lamb von den Gebrüdern Van Eyck. Das Gemälde selber ist schon sehr beeindruckend, das ist klar, was noch beeindruckender war, war allerdings, dass mir erst langsam kam, dass ich das Gemälde schon mal gesehen hatte. Und es muss vor zwei einhalb Jahren wieder hier gewesen sein, und aber ich habe mich daran nur ganz langsam erinnern können und bilde mir immer noch ein, dass ich es woanders und vor gar nicht so langer Zeit gesehen haben muss. Kann es by any chance eine Kopie im Kölner Dom geben?

Was ich beim ersten Mal kosten durfte, und diesmal irgendwie wegen verpasster Öffnungszeiten nicht, war der köstliche Gentse Waterzooi beim Het Waterhuis aan de Bierkant und ein jenever beim dazugehörigen 't Dreupelkot. Ohne diese zu schmecken, war man aber eigentlich nie wirklich in Gent.

30 July 2011

jacques brel


Er ist einer der berühmtesten belgischen chansonniers, auch wenn man ihn anderorts als Franzosen kennt. Und er ist nicht einmal Wallone, sondern mit einem Elternteil ein Flame.

Um auf das alles und viel mehr (dass er zum Beispiel aus einem Wettbewerb in Knokke als vorletzter rauskam, oder aber dass er als erste Bühne in Brüssel in Ancienne Belgique auftratt) zu seinem Bezug zu Belgien - und nicht auf weitere Infos zu seinem Leben - aufmerksam zu machen, gibt es in Brüssel, an einem kleinen versteckten Place de la Vieille Halle aux Blés im Herzen der Stadt eine Stiftung zu seinem Namen. Man kann sich aussuchen: entweder mit einem Audio-Guide die engen Räumlichkeiten oder aber - ebenfalls ausgerüstet mit einem Audio-Guide - die Stadt Brüssel auf den Spuren dieses Mannes zu spazieren.

Christoph und ich haben mal die erste InnenTour absolviert. Ich hol' die Stadtour auf jeden Fall mal nach.

der kanal

Neulich habe ich euch Näheres über den Brüsseler Kanal versprochen: Also machten sich Christoph und ich am Samstag nach dem üblichen täglichen Brot weiter nordwestlich auf den Weg, um diesen endlich zu entdecken.
Auf dem ersten Blick ist da nichts, rein gar nichts, das einem gefallen könnte. Es dauert allerdings nicht lang, bis man merkt, dieses Viertel wird es einmal - ganz ganz bald - boomen, in other words die Gentrifizierung ist vor der Haustür. Erstens, weil ihn von einer der schicksten Strassen Brüssels (Antoine Dansaert) wirklich nur mehr 100 Meter trennen, und dabei meine ich von dem schicksten Teil, denn eigentlich führen sowohl diese als auch Vlaamsesteenweg (mit dem Lieblingslokal eines gewissen österreichischen Schriftstellers Laboureur an der einen Ecke aber auch mit sonstigen sehr interessanten Lokalitäten, wie z.B. Le Pré Salé (eine edle Kantine mit guter belgischer Küche) oder auch Roskam (falls man mal bis in der Früh trinken und gute Musik möchte)) direkt zum Kanal.

Man merkt es auch an den wenigen aber doch vorausberechneten Designer-Dachausbauten, wie ein Nest oberhalb Gebäuden, das nicht gerade die gepflegteste Fassade aufweisen.

Nicht zuletzt auch an den Kränen rechts und links am Kanalufer. Ganz zufällig traf ich neulich auf so eine Seite, die dem Kränengeschehen einen Teil Hintergrund liefert.

Ganz nebenbei finden, wie überall in Brüssel, auch hier festivals statt, u.a. auch K-Nal [F]ESTIVAL oder aber der FilmFestival vom Cinéma Nova in der zweiten Augusthälfte. Auch walvis ist ein Grund, zu einer lebendigeren Jahreszeit, wieder mal einen Blick ans Ufer zu wagen.

Kanäle haben einen begrenzten Reiz auf mich - weder der Donaukanal noch Canal St. Martin sind meine Lieblingsspots in den entsprechenden Städten. Nichtsdestotrotz sind sie für genug Film-, bzw. filmreifes Material zu haben.

29 July 2011

recycleart

RecycleArt ist eins der coolsten Adressen, glaube ich, in Brüssel. Und obwohl es vom Konzept her an U-BahnBogenLokal erinnert, ist mir dieses sympathisch. Zumal es sich nicht in einem U-Bahn- sondern einem SüdBahnBogen befindet und rundherum keine Autos vorbeizischen. Und viel mehr Charm besitzt als alle U-BahnBogenLokale gemeinsam...

Nichtsdestotrotz blieb dieses Lokal, ein Steinwurf von mir entfernt, von mir lange unbesucht. Das erste Mal bewusst drinnen war ich auf dem Weg zurück von der FinanceWatch-Gründung, da es genau am Mittelweg lag und ich dringend ein Bier brauchte.

Und das zweite Mal heute mit Christoph... Zumal auch ein BabaZula-Konzert angekündigt worden war. Da es allerdings erst für 01:45am vorgesehen war, ihr Auftritt, blieben wir bei einem Bier, hörten uns das gerade laufende Konzert vor der Tür an, sagten Hallo! zu den bekannten Gesichtern (meine brüsseler FranzösischLehrerin z.B., die mir immer wieder auf der Strasse begegnet - die jetzt aber endgültig zurück nach Paris geht) und spazierten gemütlich nach Hause.

27 July 2011

la senne

Von der Brüsseler Brauerei Brasserie de la Senne hatte ich schon mal gesprochen. Neulich fiel's mir bei einem Schluck aus dem Hause wieder ein: damals dachte ich nicht genau über die Namensähnlichkeit nach, aber Senne ist quasi la Seine von Brüssel, also der Stadtfluss. Sieht man ihn irgendwo? Diese Frage ist eher mit "Nein!" zu beantworten... Ausser...
Ausser, man sucht ihn. Es ist ein Geheimtipp, hinter den Halles St. Gery durch einen Hof und man beugt sich über ein Geländer und schon sieht man ihn, den Fluss. Erinnert mich auch ein bisschen an den Wienfluss - mit seinem Ursprung im Stadtpark (den ich im Rahmen eines gewissen Flussfestes gegen Entgelt entdecken durfte). Ansonsten ist allerdings, im Unterschied zu Wien, in Brüssel von diesem Fluss kein weiteres Stück mehr zu sehen - eine schnelle "Recherche" brachte Beachtliches ans Tageslicht, das die Autorin dieser Zeilen auch erst gleichzeitig wie ihre LeserInnen studieren wird.

Im Übrigen gibt es auch einen Kanal, den ich noch entdecken muss. Der ist bissl weiter als der Fluss, aber beachtlich länger. Bleibt d'ran!

19 July 2011

konzert zu mittag

Mit theorethisch(!) anbrechendem Sommer ist in Bruxelles auch weniger los - weniger, was das Arbeitsleben betrifft. Das Angebot an Unterhaltung passt sich daran an, und erweitert sich auch auf die Tageszeit.

In diesem Zusammenhang werden den ganzen Sommer lang Konzerte zu Mittagszeit angeboten. Heuer übrigens zum 25. Mal! Früher  im Freien, heuer zum ersten Mal im königlichen Konservatorium. Passt auch viel besser zum Wetter, obwohl ein bisschen frische Luft in der Mittagspause, egal wie kalt es draussen ist, ja niemandem schaden könnte.

Die Premiere haben heute Barbara und ich mit Barockmusik aus Portugal gemacht. Bei voll ausverkauftem Saal. Wirklich eine Marktlücke, so eine mittägliche Ohrenschmause, man merkt es. Nahrung für die Seele in der Mittagspause ist nicht bei wenigen angesagt.

17 July 2011

Ask the cat!

Entgegen meiner Gewohnheiten und trotz des Umstandes, dass ich in den nächsten vier Wochenenden nicht mehr die Gelegenheit haben werde, dort vorbeizuschauen, verzichtete ich diesen Sonntag auf Marché du Midi und auf die tollen crêpes. Stattdessen entschied ich mich für St. Gilles - die Nachbargemeinde Ixelles'.

Schon mal besuchte ich da, wie Christoph auf Besuch war, das Haus Horta und diesmal war wieder ein Haus aus der Jahrhundertwende an der Reihe: Haus Hannon. Mit wechselnden, vor allem übersichtlichen, Photoausstellungen, weil der ursprüngliche Herr des Hauses  ebenso eine Schwäche (wie auch Talent) für diese Kunst hatte, ist dieses Jugendstiljuwel eine wahre Entdeckung.

Liegt übrigens in Gehweite sowohl zu Bar du Matin als auch zum berühmt berüchtigten Moeder Lambic - beide Lokale, die ich ebenfalls zum ersten Mal besucht habe. War schliesslich auf ein bisschen einer Entdeckungstour für den nächsten Besuch von Christoph. Zwischen diesen zwei Bars liegt ganz nebenbei auch  ein Gefängniskomplex und ein beeindruckendes Amtshaus - ein Magistrat grösser als jedes Rathaus. Diese haben aber nichts mit meinen Plänen zu tun.

14 July 2011

chez richard

Chez Richard scheint eine Institution zu sein. Es ist ein Lokal, eine Bar, sowie ich's gern habe... Gleich am Anfang des Place du Grand Sablon plaziert, ist es klein aber nicht zu klein, hat eine terrasse, Tag- und Nachtatmosphäre gleichzeitig, unkompliziert, nicht zu gemütlich, nicht zu grindig, eine gediegene Karte und, das Wichtigste, ein Publikum mit Altersdurchschnitt über 40. Manche davon werden an der Bar  mit Vornamen begrüsst.

Im Winter, in den Monaten mit einem R im Namen genaugenommen, ist vor der Tür auch ein Austernstand. Eine schöne Überraschung war eines Tages den Koch meines Lieblingsbeisls von weit weg in der Stadt genau da anzutreffen. Seitdem weiss ich, dass mein Gefühl mich nicht täuscht.

Blöd ist, dass meine FreundInnen, die direkt oberhalb wohnen, nicht zufrieden sind mit dem Umstand, dass sie bis in den frühen Morgen der lauten Musik ausgesetzt sind - aber sie haben da schon erfolgreich eingegriffen und jetzt scheint es wieder zu passen. Meine Lösung wäre wahrscheinlich gewesen, mein brüsseler shabu aus dem Lokal zu machen, aber ich hab' leicht reden.

Heute trank ich nach langer Zeit wieder einen Espresso an der Theke, bevor ich in die Arbeit ging... Einmal sollte ich mal gegen Mitternacht dort vorbeischauen, sagt mir mein Gefühl.

Nachtrag am 18. Juli: Heute früh kam und setzte sich auch ein gewisser Johannes Voggenhuber hin. Er hatte aber einen Trolley mit. So schaut's aus.

06 July 2011

haus niederösterreich

Heute war ein Empfang im Hause Niederösterreich (übrigens im selben Gebäude wie mein Arbeitsplatz, also hatte ich es nicht weit), und ein anderes Mal im Haus Wien. Immer mit einem Thema kombiniert (einmal eine Vernissage einer ehemaligen Mitarbeiterin, einmal einfach der jährliche HeurigenEmpfang), sind diese Einladungen dazu da, das Stück Land in Brüssel - will heissen in Europa - besser bekannt zu machen. Dass zu diesen Empfängen eher die Lokalbevölkerung (also eher ÖsterreicherInnen) kommen, um ihr Heimweh ein Stück zu lindern, soll mal beiseite gelassen werden.

Ich habe gehört, Österreich soll mit jedem einzigen Bundesland, somit am besten, vertreten sein - sogar besser wie Deutschland (bis jetzt war ich nur  im Haus Rheinland-Pfalz). Dabei fragen sich meine deutschen Kollegen und Bekannten, woher diese Eifer kommt und dass wir ja gar kein föderalistisches Land wären wie sie, wieso diese Zersplittertheit... Ich habe keine klaren Antworten, und das Ganze ist ja sowieso ein smalltalk und darf gar nicht in den tiefgründigsten Analysen ausarten. :)

04 July 2011

rockwerchter

Die FestivalTussi bin ich nicht - das kann man auch daran erkennen, dass ich bis zu diesem meinen Alter auf keinem mehrtägigen Festival je war. Auch auf dem RockWerchter haben wir nicht gecampt oder so, allerdings schon einen ganzen Sonntag da draussen verbracht.
Wie meine Freundin mir irgendwann im Frühjahr davon erzählt hat, dass sie Tickets ergattert hat (zwar nicht mehr für den Samstag mit dem besseren Programm, dennoch...) und dass sein Mann irgendwie abspringt, da am nächsten Tag Arbeit, etc. habe ich mich (ebenfalls trotz Arbeit am nächsten Tag) ohne lange zu überlegen, angemeldet.

Es war dann erst am Tag des Festivals - gestern Vormittag -, dass mir die Dimension der Sache bewusst geworden ist, und dass ich sah, dass neben Iron Maiden etc. ganz nebenbei auch Nick Cave mit seinen Grinderman dabei sein wird. Aber auch neue Sängerin/Performerinnen wie Robyn waren dabei, zumindest für uns, zu entdecken.

Dazu kommt, dass so ein cooler Armband dann auch Tage danach die Aufmerksamkeit von diversen Menschen in der nächsten Umgebung erregt und überraschend, zu welchen sozialen Kontakten das dann hinführt...

30 June 2011

les ateliers des tanneurs

An diesem heutigen Tag wurde Finance Watch gegründet. Und diese Gründung fand zum Glück nicht schon wieder im Parlament oder in einer ähnlichen location statt, sondern in den von mir sehr beliebten, immer wieder von aussen bewunderten Ateliers des Tanneurs.

Im Moment als Veranstaltungssaal benutzt, war dieses Gebäude mal eine Weinlagerhalle. Es befindet sich bei mir auf dem Weg zum Jeu de Balle. Die schöne Fassade am Bild verrät diese ehemalige Funktion des Gebäudes mit den Schildern von den berühmtesten Regionen in der Gegend, von denen die Namen immer für einen guten Tropfen stehen, wie z.B. Reims.

Champagne hat es zur Feier des Tages nicht gegeben, dennoch verspricht sich der Tag, ein historischer zu werden. Hoffentlich werden wir es gemeinsam sehen und erleben.

29 June 2011

mundoB

Heute war der erste Teil der Annual General Assembly von SOLIDAR, und das fand in einem passenden Haus statt, im mundoB.  Passend, weil dieses Haus ebenso eine Initiative von NGOs ist und eins der nachhaltigsten Häuser in ganz Brüssel, mit allem drum herum - und nicht nur mit dem selbstverständlichen öko-Garten und fairtrade-Kaffee und -Saft. Auch Strom- und sonstige Verhältnisse wurden hier bei der Bau angeblich nach ihrer Umweltverträglichkeit überprüft. Es ist auch in der Vergangenheit für unsere EU FTT-Treffen mit NGOs ein beliebter Ort gewesen oder aber auch für AlterEU LobbyingDurchschauWorkshops... Bin also immer wieder hier, und immer wieder gern hier.
...und politisch korrekter geht es kaum... Ich übernehme allerdings keine Haftung, falls da doch irgendwie Atomstrom mit im Spiel ist. Man weiss nie!

29 May 2011

place fernand cocq

An diesem Platz kommt man - so auch ich - sehr schnell vorbei. Es gefällt einem auch sehr schnell, und schnell geht man wieder weiter seinen Weg, entweder Richtung Flagey (so wie in meinem Fall meistens) oder aber St. Boniface.



Hin und wieder, wenn einem der Weg zw. Porte de Namur und Flagey zu lang wird, kann man hier auch den Bus nehmen, und damit man nicht stehend auf den Bus wartet, setzt man sich schnell in die sehr einladende Pâtisserie Sucré Salé rein.

An diesem einen Tag war allerdings der Place Fernand Cocq selber ganz prominent - und konnte neben Grand Place, etc. ganz alleine ein Programm im Rahmen des Jazzmarathons bieten. Es war ein heisser Frühlingsnachmittag mit guter Musik und viel Bier. Ein perfekter Abschluss für ein musikalisch perfektes Wochenende.

Im selbstgemachten Super8-Video ist Robin zu hören. Und der Bezirksamt von Ixelles zu sehen...

micro marché


Im Rahmen des Brüsseler JazzMarathons, da ist auch Movses mit seiner Truppe aufgetreten - anbei ein Ausschnitt aus ihrer Musik - (zwar als Trittbrettfahrer, da zu der Zeit des DatumFestlegens sie von dem Rahmenprogramm nicht wussten, aber dennoch...), und da hatten sie sich als Location Micro Marché ausgesucht gehabt. Da war ich schon einmal für ein erstes Treffen mit einem Kampagnenpartner im November und es wirkte ungezwungen, was mich freute, und fast alternativ, wenn auch die Küche nicht gerade reich.

In einem Innenhof und mit einem Konzertsaal, versteckt ganz hinten am Place St. Catherine - genaugenommen am Quai au Bois à Brûler - ist dieser Ort eine kleine Oase. Wie der Name verspricht, soll er in sich auch einen Markt beherbergen irgendwo - den habe ich allerdings bis jetzt nie persönlich erwischt.

Nicht weit weg liegt auch eine Bar, die ich am selben Abend entdecken durfte, Roskam, wo wir den Abend beendet haben. Als Alternative zu Monk, sehr akzeptabel. Monk kennen wir alle, oder?

27 May 2011

bruxelles jazz marathone

Bekanntlich bin ich Freitags für nicht viel zu haben, am wenigsten für lange Strecken, aber beim anbrechenden Sommer und bei der Wohnlage, da kommt einer ja alles vor die Haustür. So auch ein Marathon, nämlich der Brüsseler JazzMarathon.
Für den ersten Abend habe ich mir vom reichen Programm jegliches im Gehbereich bei mir, Nähe St. Gery, ausgesucht gehabt.  Nach einigem Ein- und Ausgehen auf dem Weg - es stellte sich auch heraus, dass das mit der Zeit nicht so genau genommen wird - landete ich gegen 10h beim Radio Muzak En Face.

Eine Ambiente, so wie ich sie mir nicht schöner hätte wünschen können. Eine belebte mittelgrosse Bar mit einem vierköpfigen belgischen (flämischen) Band, der an einem Eck die Leute mit den Rythmen der 50er und 60er (wo wahrscheinlich gerade mal ihre Eltern geboren wurden) zum Swingen bringt.

Dass eine alleine an der Bar sitzende Frau dann nicht durchgehend seine Ruhe hat, gehört dazu. Dass sie es dennoch schafft, alleine nach Hause zu gehen, das ist auch ein bisschen Sixties. Oder?

05 May 2011

parvis de st. gilles

Es ist eins der schönsten Plätze von ganz Bruxelles. Das kann man einmal schnell sagen über Parvis de St. Gilles.

Zum ersten Mal kam ich auf diesen Platz wieder mal über meine erfahrene Freundin Suna (und ihren Gatten Klaus) an einem schon fast dunklen Herbstnachmittag, wie wir uns bei Maison du Peuple trafen. Damals dachten wir uns, Patrick und ich, ein wunderschöner Platz, wir müssen den ganzen Frühling dann hier verbringen.

Es kam dann doch nicht so, sondern ich brauchte wieder mal einen Arbeitstermin - bei 11.11.11, um wieder herzufinden. An einem frühen Frühlingsmorgen - wo der Markt beim Aufbau war - überhaupt meine Lieblingszeit von einem Markt. Ein guter starker Kaffee beim Marokkaner und ein jeder Arbeitstag kann kommen...

20 April 2011

kriek

Es ist kein Bier. Sondern lambic mit Kirschgeschmack. Ich würd' sogar sagen, Sauerkirsch. Und das kann man nicht einfach so zu jedem Essen trinken. Ich zumindest nicht. Gut passt es zu einem sonnigen Nachmittag wie heute, mit ein bisschen was im Magen, aber sehr wohl auch mit einer Spur an Hunger.

Eine Spezialität ist auch lapin à la kriek. Hasenfleisch ist nicht so meins, erfuhr ich, wie ich sie kostete. Aber einmal muss es ja sein. Und das war irgendwann im Spätherbst, im Pré Salé mit Wolfgang, der regelmäßig in der Stadt ist. Ansonsten eine zu empfehlende belgische Kantine - eher eine noble, aber eine Kantine.

18 April 2011

place jourdan

Am Place Schuman und in seiner Nähe halte ich mich generell nicht gern auf. Nicht in meiner Freizeit. Noch weniger abends unter der Woche. Aber die Sofia, meine Freundin, ist einmal im Monat Eurokratin und diesmal zu müde um ihr quartier zu verlassen.

Vom Schuman den Rue Froissart runter kommt man dann am Place Jourdan an und sonntags ist dort ein marché, der ist dann wieder mehr als ok. Ansonsten ist dieser Platz für seine Frittenbude, wenn ich das mal so sagen darf, Maison Antoine berühmt. Wie schon mal erwähnt, gibt es dort wirklich wirklich nicht die besten frites, und die Schlange vor der Bude ist zum Teil wegen der eigensinnigen "Einschenk"methode des Hauses erklärt.

Doch auch wir standen da und nachdem auch unser Lokal mitgebrachte frites am Tisch erlaubte, war die Versuchung dann doch zu gross. Nach einer halben Stunde Wartens bei mildem Wetter und kühlem Bier und an der Grenze zum Verhungern schmeckten die Teile dann sogar ein bisschen nach was. Vielleicht... sowie es bei Tante Jolesch das Kochen in nicht genügenden Portionen es ist, vielleicht ist es das Geheimnis des "himmlischen" Geschmacks bei Maison Antoine.

17 April 2011

bois de la cambre

Wir bleiben im grünen Bereich. Nachdem mich der Park vielzusehr an Arbeit erinnert und bei aller Bescheidenheit auch viel zu klein ist, suchte ich auf Google Maps nach weiteren grünen Flecken auf der Karte. Und wurde am Ende von Avenue Loise,   d i e   Einkaufsmeile von Brüssel, dazu später, fündig. Es ist zwar mühsam nach einer Laufstrecke von 10 Minuten bis zum Sablon auf die Strassenbahn zu warten, um hinzugelangen, aber es zahlte sich aus.

Um mich beim Laufen nicht zu verirren, machte ich mir immer wieder Photos von den Wegschildern, und dennoch passierte das Unausweichliche... Orientierung und ich sind keine guten Freundinnen. Man kommt sich da immer wieder vor wie in einem Wald, dann macht sich doch ein Park auf, mit picknickenden Pärchen und Gruppen, dann ein See, im See eine Insel, auf der Insel ein Chalet.

Der Name La Cambre soll vom nicht weitliegenden Kloster hergeleitet sein. Ein Kloster, das heute u.a. ein sehr angesehenes Institut für bildende Künste beherbergen soll. Das Ganze geht dann in einen richtigen Wald über, Forêt de Soignes, den ich aber ein anderes Mal entdecken wollte und nicht bei Einbruch der Dunkelheit an einem Sonntagabend. Nein.

16 April 2011

parc de bruxelles

Heute, nach einer Kaffe-&Schokolade-Einheit mit Frank beim Frederic Blondeel - wirklich tolle Schokoladen, und eigentlich sollte man angeblich wegen der heißen Schoko hingehen - das muss ich in einer kälteren Jahreszeit mal nachholen, war am Nachmittag wieder eine Laufeinheit am Programm. Diesmal wollte ich mich nicht auf den Straßen verirren, also machte ich mich auf den Weg zum Park. Mein italienischer Nachbar meinte letzte Woche, es sind 12 Minuten im "powerwalk" bis dahin, bei mir dauerte es 13 Minuten im Laufschritt, aber immerhin... Wie ich einmal dort war, bräuchte ich dann nur mehr noch einmal so viel für die Umrundung des gesamten Parkes.  So klein ist er nämlich...

Nichtsdestotrotz hat er Raum für allerlei "geheime" Symbole drinnen, wie es sich wieder mal bei der Lektüre meines tollen Reiseführers herausstellt. Angeblich soll in der perfekten Symmetrie dieses Parks, samt seinem Brunnen, die Symbole der Freimaurer angedeutet sein - vom Kompass, über Hammer bis zur Kelle. Und es soll mit einer Zeichnung auf einem der Statuen im Park bestätigt sein, dass das Ganze nicht aus dem Finger gesaugt wäre...

Die Freimaurer, auf Türkisch klingt der Name noch geheimnisvoller (masonlar), und alles was damit zu tun hat, habe ich nie wirklich verstanden, und dieses "Geheimnis" hinter der Gartengestaltung dieses Parks macht es mir nicht einfacher... Na ja.

15 April 2011

schwimmen

Il faut que ça bouge, haben wir gesagt und wir halten uns auch dran. Heute war das schon längst gewünschte Schwimmbad dran.

Ich hatte schon in meinem insolite et secret -Reiseführer darüber gelesen, nur hatte ich immer wieder eine faule Ausrede um nicht hinzugehen: wie soll ich da nach der Arbeit mit all meinem Hab- und Gut? In der Früh? Das geht sich doch nie aus, dass ich es dann rechtzeitig ins Büro schaffe... Samstags? Da ist es dann sicher trop de monde! Oh là là!

Siehe da, nicht einmal an einem Freitag Abend, kurz vor Badeschluß war es überfüllt, der Becken. So genoss ich meine Längen und meine Arme und Beine die Bewegungen, die sie lange schon vermisst hatten.

Und der Ausblick, der ist was für die Augen. Zu Fuss von mir zu Hause nicht einmal 10 Minuten entfernt, habe ich keine Ausrede, zu welcher Tageszeit auch immer, nicht hinzugehen und meinem Körper diesen Genuss vorzuenthalten. Ça suffit!



 

13 April 2011

jogging

Nachdem ich hier leider, leider nicht radfahre (Aber bald! Ich verspreche!), keine Stiegen benutze (Wohne im Dachgeschoss. Gnade!) und mich sonst auch nicht wirklich viel vom Fleck rühre, ausser vielleicht hin und wieder bissl längere Strecken zu gehen, halte ich es nicht mehr aus ohne Bewegung! Nicht einmal Yoga kam heuer in Frage. Und Tanzen: Tanzen will ich nicht als Sport ausüben.

Vorhin zog ich dann endlich meine besten Schuhe an, und nichts konnte mich zurückhalten vom Laufen - nicht die Kälte, die wieder eingebrochen ist nach dem sommerlichen Wochenende, und auch nicht der Regen.

Die einzige Entschuldigung, die ich hier so lange hatte, waren die längeren Arbeitstage und das danach schon eingebrochene Dunkel. Das ist jetzt nicht mehr der Fall.

Ich habe keinen Donaukanal in der Nähe, und auch keinen Prater - und meine Prinzeninsel, die ich so gern und motiviert im Laufschritt umrunde, ist auch weit weit weg, also begab ich mich in meine nächste Gegend. Die Hinterstrassen von Midi bis zum Bahnhof und zurück (25 Min) waren gerade noch genügend - das nächste Mal muss ich mir allerdings die Zeit nehmen, um diese einfachen Adressen zu studieren um ein paar Parks zu entdecken. So geht's nicht weiter...

08 April 2011

place de londres

Gestern auf dem Weg zu einem Treffen bei PES, an diesem sonnigen Nachmittag - beim ING-Park, wie wir ihn unter uns im Büro nennen, dann an vergel vorbei, wo ich jeweils schon einmal im Rahmen meinen lunch-Experimenten vorbeischaute (und relativ zufrieden war), entdeckte ich den ultimate place zum Mittagessen, aber auch für afterwork: Place de Londres. Na ja, glaubte ich zumindest, gefunden zu haben.

Heute, ungeduldig hingetrabt, fand ich zwar den Platz weiterhin wunderschön - mit vielen vielen - ganz wichtig - geschmacksvollen Tischen und Stühlen, etc. Dennoch kam ich darauf, dass die Inhaber dieser Terassenmöbeln, also die Restaurants, irgendwie nicht so das tollste Essen anbieten, oder die grösste Auswahl. Wo ich mich hinsass, zB, bei les filles de la place hatte es ganz genau drei thailändische Gerichte zur Auswahl gegeben, alle zum selben überteuerten Preis und beim nicht gerade zügigen Service. Dazu kommt, dass sich da eine Schule befindet und der halbe Platz mit pubertierenden Menschen gefüllt ist, die an ihren sandwiches mampfen und gerade an so einem Frühlingstag nicht ganz ruhig herumstehen. Irgendwann läutete dann die Schulglocke unüberhörbar, und auch für mich war es da Zeit zurück ins Büro zu gehen. Ich werde dem Platz eine zweite Chance zu frühen Abendstunden an einem anderen Tag geben. Vielleicht bin ich da selber auch ein bisschen besser drauf.

06 April 2011

au soleil

Zum ersten Mal war ich da nach unserem Wohnungssuchmarathon Ende Oktober, nachdem Patrick sich am Ende in den Zug gesetzt hatte und mir noch ein bisschen Zeit überblieb... Alleine. Es war noch relativ früh und ich trank da in dieser Bar mit dem Morgenpublikum einen Kaffee, las Zeitungen und schrieb SMS über die gefundene Wohnung. Die Katze, die im Fenster auf den Decken lag, und sich unbeschwert streicheln liess, machte den Platz für mich natürlich einzigartig.

Heute nach der Arbeit, bei immer länger hell bleibenden Tagen, noch in der Abendsonne war au soleil in einem ganz anderen Licht vor mir. Mit den Tischen und Stühlen, die auf dem winzigen Platz in die der anderen Lokale übergehen, mit einem Haufen Menschen... Also beschloss ich mich der Atmosphäre hinzuzufügen, um mich vor dem harten Tag zu erholen, aber auch um mich geistig auf den Besuch am Abend vorzubereiten. Ich nahm ein Ciney (bière spéciale), rauchte den Rest meines Gauloises-Packerls aus und las endlich den Brigitte Fontaine-Artikel in der Libération aus. Die Katze, die diesmal eher spazierte statt zu liegen, wurde mir von einem mutmasslichen Stammgast als le chat du quartier vorgestellt. Enchentée!

04 April 2011

dachterasse

Die Idee einer Dachterasse erschließ sich mir erst in meiner Bekanntschaft mit Christoph. Denn eine Dachterasse, eine Wohnung damit, war sein Traum, und nie wirklich mein.

Dennoch bin ich hier in der glücklichen Lage, in dem Haus, wo ich wohne, den zweitnächsten Zugang zu der allgemein benutzten Dachterasse zu haben. Bis jetzt war ich dort allerdings sehr oft in trauter Zweisamkeit oder ganz allein. Sowie heute.

In den relativ milden sonnigen noch-Herbsttagen nahmen Patrick und ich dort oben öfters unseren samstäglichen Frühstückschampagner ein, und heute, heute nahm ich mir meinen Schluck Wein mit, mein baguette und ein bisschen Käse und genoss meinen ganz privaten after-work.

Es war noch relativ kalt, allerdings sehr hell trotz fortgeschrittener Stunde. Ich freue mich auf mildere Abende und noch längere Tage. Und hin und wieder auch auf Gesellschaft.

03 April 2011

oostende

Letztes Mal wie ich da war, und das ist über zwei Jahre her, da bin ich in der Stadt und gleichzeitig am Hafen angekommen, mich nach der Strassenbahnhaltestelle umgesehen, und bin in den Kusttram eingestiegen, um die ganze belgische Küste an einem Nachmittag auf- und abzufahren.

Diesmal habe ich ein bisschen mehr gesehen von der Stadt: Der Spaziergang entlang des Visserskaai führte uns nicht nur am langen Sandstrand entlang, sondern offenbarte auch den architektonischen Zerfall  der Gegend. Ein paar Jahrhundertwende-Villen, die doch noch verblieben waren, waren immer wieder eine Augenweide.

Am Ende der langen Strecke, mit einem Abstecher auf den Steg (im Bild hinten) überraschte uns dann eine Photoausstellung von zwei Künstlern aus dem Ort in den Venetiannse Gaanderijen. Vor allem mit den beeindruckend authentischen Strandszenen von Daniël de Kievith kann ich mich jetzt auf manches Sommerwochenende einstellen. Donauinsel scheint dagegen ein Spässchen zu sein.

Auf dem Weg zurück, vorbei beim Fischermarkt Vistrap, kosteten wir dann escargots, calamari, Sardinen, aber auch Makrelen von den Strassenstandeln, auch wenn es in Oostende nicht gerade an von Michelin und Gault Millau ausgezeichneten Restaurants mangelt. Nächstes Mal halt...